Yachtcharter Törn Griechenland – Kykladen
Törn Info 1 – Griechenland Kykladen
Dauer: 1 bis 3 Wochen
Ausgangshäfen Athen, Lavrion, Paros und weitere.
Kykladen: die Vulkaninseln im Herzen der Ägäis
Die Kykladen gehören zu den beliebtesten touristischen Reisezielen in Griechenland und bilden das Herzstück der Ägäis. Sie bestehen meist aus Gneis und Glimmerschiefer, teils aus Granit und vulkanischem Gestein. Ihren Namen beziehen sie vom griechischen Wort Kyklos für Kreis, da sie sich ringförmig um die heilige Insel Delos fügen. In der Antike werden sie ihrer Fruchtbarkeit wegen auch die Perlen von Hellas genannt. Heute sind viele der Inseln ohne Baumvegetation, wasserarm, kahl und verbrannt.

Griechenland – Tinos
Wird in Athen gestartet, geht es zunächst an der Küste von Attika nach Kap Sounion, wer von Lavrio aus ablegt, hat das Törngebiet sozusagen gleich vor der Tür. Nach Osten ist die Route gut machbar, nach Nordwesten gegen den Meltemi und die kurzen Wellen eher anstrengend. Die in der Ägäis besuchten Inseln sind möglichst von Norden aus im Uhrzeigersinn anzugehen, die Rückkehr erfolgt über die zentralen oder südlichen Kykladen, es kann sogar sinnvoll sein, über die Ostküste des Peloponnes nach Norden zu gelangen. Dazu ist es ratsam, Ruhetage und genügend Reserve für die Heimkehr zur Charterbasis einzuplanen. Alternativ kommt ein Oneway-Törn in Frage.
In den Kykladen weht es im Frühling und Herbst hauptsächlich aus Nord, es sind aber auch Südwinde möglich, wie sie im Winter überwiegen. Der Meltemi setzt ab Juni mit 4 bis 5 Bft ein, erreicht im Juli und August 7 bis 8 Bft und geht ab September auf 5 bis 6 Bft zurück. Klassische Winddüsen sind die Meerengen zwischen Euböa und Andros, hier ist mit starker Strömung zu rechnen, zwischen Andros, Tinos und Mykonos, zwischen Paros und Naxos sowie an der Nordküste von Amorgos. Im Sommer ist der Archipel nur für erfahrene Crews zu empfehlen.
Zu den nördlichen Kykladen zählen Andros, Delos, Gyaros, Kea, Kythnos, Makronisos, Mykonos, Rinia, Syros und Tinos, hier weht der Meltemi eher aus NNE. Die langgezogene Insel Makronisos vor Kap Sounion, früher Flüchtlingslager für Vertriebene aus Kleinasien, ist heute ebenso verlassen wie die öde Insel Gyaros, in der römischen Kaiserzeit ein gefürchteter Verbannungsort. Beide haben während des Bürgerkriegs und der Militärdiktatur als Internierungslager für politische Häftlinge gedient. Die meist steile, felsige und karge Küste von Kea ist geprägt von kleinen Buchten, Kaps und Meeresgrotten sowie frucht- baren Hochebenen im Inselinneren. Nur der tiefe Naturhafen von Agios Nikolaos im Nordwesten bietet Schutz. Als hügelige Ferieninsel südlich von Kea wird Kythnos vor allem von Athenern besucht. Die Buchten auf der Westseite beim Eiland Louka, durch einen Dünenstreifen mit Kythnos verbunden, sind angenehm und bieten guten Schutz vor dem Meltemi, ebenso die bezaubernden Buchten von Agios Stefanos und Agios Ioannis auf der Ostseite der Insel, wohingegen der Hafen von Loutra exponiert ist. Weiter östlich zeichnet sich Syros durch ein markantes Relief aus, mit tiefen Schluchten und Tälern. Im Gegensatz zur schroffen Nordostküste ist die Westseite mit kleineren Buchten sanfter gegliedert, in Finikas legt man bei Meltemi am besten an der Aussenmole des Hafens an. Der Hauptort Emoupoli mit seinem tiefen Naturhafen ist auch heute noch das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Kykladen. Vom früheren Wohlstand der Stadt zeugen die zahlreichen klassizistischen Bauten, sehenswert sind das Apollon-Theater und das Rathaus sowie die mit blauen Kuppeln geschmückte Kirche Agios Nikolaos, die dem Patron der Seefahrer geweiht ist. Andros ist die nördlichste Insel der Kykladen, mit Schneefall auf den Gipfeln, die grösstenteils steil abfallende Küste ist stark zerklüftet. Als Fährhafen ist Gavrio für Sportboote wenig attraktiv, bietet jedoch guten Schutz vor dem Meltemi wenn die grossen Buchten in der Nähe ungemütlich werden. Klares Wasser in herrlicher Umgebung findet man in Ormos Palaiopolis bei Kap Thiakion. Die Ankerplätze der Ostküste taugen nur bei ruhiger See oder schwachem Südwind. Dies gilt auch für Kastro, den Hafen des pittoresken Inselhauptorts mit seinem Museum für moderne Kunst. Die isolierte Lage des Leuchtturms aus hellem Naturstein auf dem Eiland Tourlitis am Eingang der Bucht ist in Griechenland einzigartig.
Die Nachbarinsel Tinos ist auf ihrer ganzen Länge von Bergen durchzogen und im Terrassenbau landwirtschaftlich nutzbar. Sie besitzt Natursteinvorkommen von weissem Marmor und dunkelgrünem Serpentinit, der unter anderem im Louvre und im Buckingham Palace verbaut worden ist. Bei Meltemi bietet der Hafen von Tinos guten Schutz, an der Westküste sind die Ankerplätze praktikabel, an der Ostküste nur die Bucht von Agia Thalassa. Mykonos zählt zu den populärsten griechischen Destinationen, abgesehen von den Sandstränden ist sie felsig und trockrn. Die typische Kykladenarchitektur mit weissen Häusern, Flachdächern, farbigen Holztüren und Fensterrahmen, blumengeschmückten Balkonen und steilen gepflasterten Strassen ist in Mykonos besonders anschaulich. Wahrzeichen der Insel sind die alten Windmühlen Kato Mili, von hier aus geniesst man eine herrliche Aussicht auf die pulsierende Stadt. Sportboote dürfen nur noch in der Marina Toulos anlegen, viel besser geschützt als der alte Hafen. Die Buchten an der Südküste können bei Meltemi genutzt werden. Einen Katzensprung entfernt liegt Delos im Südosten von Mykonos, wo nach der griechischen Mythologie Apollon geboren ist, Gott des Lichts und der Künste. Von der heiligen Stätte der Antike mit zahlreichen Tempeln und Prachtbauten sind nur noch Ruinen übrig. Yachten dürfen Delos nicht anlaufen, auf der Nachbarinsel Rinia bieten verschiedene Buchten Schutz vor dem Meltemi.

Griechenland – Mykonos
Zu den zentralen Kykladen zählen Amorgos, Donoussa, Iraklia, Keros, Kinaros, Kofounisia, Levitha, Naxos, Paros, Schinoussa, Serifos und Sifnos, hier weht der Meltemi eher aus Norden. Das Männerkloster Taxiarches liegt wie eine weiss leuchtende Festung im Norden von Serifos. Die Fresken der Kirche sind noch teilweise im originalen Zustand und zeigen die Erzengel Michael und Gabriel. Auf dem Fussboden ist ein Marmorrelief mit einem Doppeladler erhalten, Symbol des Byzantinischen Reiches. Livadhi ist der Hauptort und Hafen an der Ostküste der Insel. Die zahlreichen Buchten, Höhlen und Steilküsten im Süden bieten die besten Ankerplätze mit Schutz vor dem Meltemi und bilden für die Mittelmeermönchsrobbe ein ideales Rückzugsgebiet. Auf Sifnos sind Oliven- und Weinanbau immer noch von Bedeutung, ebenso wie die seit der Antike praktizierte Töpferei. Kamares ist der Fährhafen der Insel, von hohen Bergen umrahmt, in Platis Gialos gibt es eine kleine Kaianlage. Bester Ankerplatz ist die fast geschlossene Bucht von Vath, wer die Einsamkeit sucht, setzt das Grundeisen vor der Kapelle in Ormos Fikiadhi. Bei ruhiger See kann man vor Kastro ankern und die mittelalterliche Wehrsiedlung besuchen. Hauptattraktion von Andiparos ist die beeindruckende Tropfsteinhöhle im Südosten der Insel, die sich bis 90 m in die Tiefe erstreckt, sie ist vom Hafen aus per Bus oder Taxi erreichbar. Schöne Sandstrände und geschützte Ankerbuchten hat die Nachbarinsel Despotiko zu bieten.
Ormos Paroikias an der Westküste von Paros ist gut geschützt, jedoch erschweren Eilande, Untiefen und die bei Starkwind versetzende Strömung die Ansteuerung. In Hafennähe befindet sich mit der Panagia Ekatontapyliani eine der schönsten byzantinischen Kirchen Griechenlands. Ormos Naousis im Norden der Insel weist eine neuere Marina auf, in den beiden Ecken am Eingang der Bucht findet man Schutz vor dem Meltemi. Bei ruhigem Wetter kommen weitere Ankerplätze in Frage, so ist die Nordosthuk von Paros eine herrliche Umgebung. Naxos ist die grösste und fruchtbarste Insel der Kykladen. Im Hauptort überragen die Mauern der venezianischen Burg aus dem 13. Jahrhundert die weissen Häuser der Altstadt mit ihren engen Gassen. Die Anlage beherbergt die Kathedrale und das Archäologische Museum. Die Stadtmarina ist der einzig wirklich sichere Hafen und als Ausgangsort für Ausflüge geeignet. Auf dem vorgelagerten Eiland steht das Wahrzeichen von Naxos, das mächtige Tor des unvollendeten Apollon- Tempels. Einige Buchten im Süden der Insel bietet guten Schutz vor dem Meltemi. Die kleineren Inseln im Süden und Osten von Naxos, früher oft von Piraten als Unterschlupf genutzt, sind Teil des Schutzgebiets Natura-2000. Die Küste von Iraklia fällt meist steil zum Meer ab, die wenigen Ankerplätze sind nur bei ruhigem Wetter zu empfehlen. Auf der Nachbarinsel Schinoussa wird noch vorwiegend Landwirtschaft betrieben, als sicherer Ankerplatz gilt Ormos Mersini. Wer wilde Einsamkeit sucht, setzt beim Eiland Argilos das Grundeisen. Von der Inselgruppe Koufonisia ist nur Pano Koufonisi ständig bewohnt, am besten geeignet bei Meltemi ist der kleine Hafen von Parianos an der Westseite. Keros ist heutzutage verlassen und wird nur saisonal als Viehweide genutzt, bei Meltemi ist mit starken Böen zu rechnen. Ebenso Andikeros, wo man bei ruhigem Wetter wunderbar am Südostende des Kanals ankern kann, der die beiden Eilande trennt. Längliche Kaps und kleine Einschnitte gliedern die Küstenlinie von Donousa, bei Meltemi ist Ormos Dendro die erste Wahl. Die längliche, teils bewaldete Insel Amorgos wird von einer Gebirgskette mit schroffer Südostflanke durchzogen. Auf 300 m über Meer schmiegt sich das Felsenkloster Panagia Chozoviotissa in den Steilhang, über acht Stockwerke verteilt, architektonisch einzigartig und mit atemberaubendem Ausblick. Der Hafen von Katapola ist gut geschützt und eignet sich als Ausgangspunkt für den Ausflug zum Kloster. Tolle Ankerplätze sind Ormos Kalotiri beim Eiland Nikouria und Ormos Kalotaritissa an der Westhuk. Als östlichste Kykladeninsel bildet Amorgos die Brücke zum Dodekanes, auf halbem Weg nach Kalymnos weist Levitha einsame und recht sichere Ankerbuchten auf der Süd- und Westseite auf.
Zu den südlichen Kykladen, wo der Meltemi weht, zählen Anafi, Folegandros, Ios, Kimolos, Milos, Polyegos, Sikinos, Santorin (Thira), hier dreht der Meltemi auf NNW und weht etwas schwächer. Milos ist ein alter Schichtvulkan, mit jüngeren Lavadomen, pyroklastischen Kegeln und mit Tuffringen übersät. Eine Magma kammer in der Tiefe sorgt weiterhin für starke hydrothermale Aktivität, an zahlreichen Stellen gibt es heisse Quellen und Fumarolen. Das Zentrum der Insel ist eine riesige, nach Nordwesten offene Bucht, an der die wenigen Hafen-Dörfer liegen. Typisch sind die direkt an der Wasserlinie gebauten Häuser, deren Erdgeschoss mit farbigem Tor im Winter als Bootsgarage dient, wie in Klima oder Mandrakia. Adamas ist der Hafen von Milos, bei Meltemi sicher, bei starkem Südwind hingegen exponiert. Ein Ausflug in die hübsche Chora auf dem Hügel lohnt sich schon nur wegen der wunderbaren Aussicht, im archäologischen Museum ist eine Kopie der berühmten Venus von Milo zu sehen. Ormos Provatas an der Südküste ist bei ruhigem Wetter eine spektakuläre Reede. Die Nachbarinseln Kimolos und Polyegos bieten mehrere Buchten, nur wenige sind bei Meltemi geschützt, beim Eiland Manolonisi findet man einen reizvollen Ankerplatz in türkisfarbenem Wasser. Als einziger Hafen von Folegandros liegt Karavostasis im Osten der Insel, Ormos Vathi im Süden kann bei ruhiger See angelaufen werden. Sikinos ist seit der mykenischen Zeit durchgehend besiedelt, der relativ junge Hafenort Alopronia liegt auf der Südostseite der Insel, ansonsten gibt es keine sicheren Ankerplätze. Der Legende nach soll Homer auf Ios begraben sein. Die gebirgige Insel weist fruchtbare Täler auf, produziert hauptsächlich Honig und Ziegenkäse. Das Leben konzentriert sich auf den Hafen, die oberhalb gelegene Chora sowie den nahen Strand Mylopotas an der Westküste. Skarkos auf einem Hügel nordöstlich des Hafens ist eine gut erhaltene frühkykladische Siedlung aus der Bronzezeit. Ormos Manganari im Süden der Insel bietet guten Schutz vor dem Meltemi.

Griechenland – Santorini
Santorin lebt heutzutage fast ausschliesslich vom Tourismus. Die Inselgruppe ist ringförmig angeordnet und bildet den Rand einer gefluteten Caldera. Darin hat der aktive Kameni-Vulkan zwei Inseln gebildet, aus dem Krater von Nea Kameni steigt ständig schwefelhaltiger Rauch auf, an der Ostseite von Palea Kameni wärmen heisse unterseeische Quellen das Meerwasser. Knapp 5 sm nordöstlich vor Santorin ragt der Kolumbos-Vulkan bis rund 20 m unter die Meeresoberfläche. Spektakuläre Steilküsten aus Bimsstein prägen die Innenseite der tiefen Caldera. Bei Thirasia, Oia und Thira liegen Festmachertonnen aus, in Skala Thira kann man längsseits oder mit dem Bug zur Kaimauer anlegen. Zur Aussenseite hin sanft abflachend bilden vielerorts schwarze Lavastrände den Übergang zum Meer, im Süden von Santorin gibt es ein paar Ankerplätze und in Vlichada sogar eine richtige Marina. Auf einem Hochplateau an der Südostküste liegen die Überreste des antiken Thira. In Akrotiri wird die durch eine Eruption verschüttete bronzezeitliche Siedlung ausgegraben, unter der Vulkanasche sind Gebäude und Fresken ähnlich gut konserviert wie in Pompeji. Die kleine Insel Anafi hat ein Dorf mit Kaianlage und entlang der Südküste sieben Sandstrände, die im Osten von dem hohen Marmormonolithen Kalamos begrenzt werden. Auf dem Grat thront die Kirche Panagia Kalamiotissa, am Fuss des Felsens befindet sich das Kloster Zoodochos Pigi, in der Bucht kann bei ruhigem Wetter geankert werden.